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Es kommt Bewegung in die Kunstszene der Hauptstadt und ihres Umlands. Mit dem international renommierten Künstler und wichtigsten Vertreter kinetischer Skulptur George Rickey (1907 - 2002) bringt der Skulpturenpark des Schlossguts Schwante mehrere Premieren zusammen: nach drei erfolgreichen Gruppenausstellungen ist es für den Skulpturenpark die erste Soloschau eines Künstlers, zugleich die erste umfassende Präsentation von Rickeys Außenskulpturen in und um Berlin und die erste Ausstellung seiner Außenskulpturen in Europa seit 1982.



Dr. Loretta Würtenberger und Daniel Tümpel freuen sich sehr über die mit der Einzelausstellung verbundene Mehrfachpremiere: “Der Skulpturenpark des Schlossguts Schwante bietet Rickeys Werken die Bühne, die ihnen gebührt. Poetisch und malerisch zugleich gehen seine kinetischen Skulpturen ein symbiotisches Spiel mit der Natur ein. Wir könnten uns keinen Künstler vorstellen, der die Philosophie dieses Landschaftsparkes mit seiner Kunst präziser getroffen hat als George Rickey. Das haben die Reaktionen auf sein bisher ausgestelltes Werk ‘Three Squares Diagonal’ in den ersten drei Jahresausstellungen gezeigt. Es ist immer wieder eine Freude zu beobachten, wie lange Besucher vor den drei scheinbar gewichtslosen Aluminiumquadraten innehalten und sich im Moment verlieren. Dieses Einlassen und Rückbesinnen ist es, worum es uns geht.”


Zuletzt wurde eine vergleichbare Vielzahl von Rickeys Skulpturen im Außenraum 1982 im Yorkshire Sculpture Park präsentiert. Acht großräumige Außenskulpturen werden auf dem Schlossgut Schwante versammelt. Die Solo-Schau zeigt kinetische Skulpturen aus Edelstahl, die durch Wind und Schwerkraft in Bewegung versetzt werden und mit dem
Licht der Landschaft und den Naturelementen interagieren. Das Jahresprogramm wird mit regelmäßigen Führungen, Familien- und Künstlerworkshops sowie Konzerten und Lesungen ergänzt. Umgeben ist diese erste Soloschau des Landschaftsgartens in Schwante von Arbeiten der Dauerausstellung, darunter Jeewi Lee, Dan Graham, Carsten Nicolai, Susan Philips, Ulrich Rückriem und Anne Seubert.


Mit der Stadt Berlin verbindet George Rickey eine besondere Beziehung: Über 25 Jahre betrieb Rickey in Berlin ein Atelier und feierte 1993 seinen 85. Geburtstag gemeinsam mit der deutschen und internationalen Kunstszene in der Berlinischen Galerie. Nun erfährt sein Werk im Berliner Umland eine längst fällige Würdigung. "Auf den Künstler warten als Motiv nicht die Bäume, nicht die Blumen, nicht die Landschaft, sondern das Wogen der Äste und das Zittern der Stämme, das Auf- oder Abziehen der Wolken, das Auf- und Untergehen, das Wachsen und Vergehen der Himmelskörper." - George Rickey


Die Ausstellung im Skulpturenpark Schlossgut Schwante bietet die Möglichkeit, die dynamischen Werke von George Rickey in einem natürlichen Kontext zu erleben. Die Skulpturen sind auf dem zehn Hektar großen Gelände verteilt, das von einem historischen Gutshaus aus dem 18. Jahrhundert umgeben ist. Die Besucher:innen können die Skulpturen aus verschiedenen Perspektiven betrachten und ihre Veränderungen im Laufe des Tages und der Jahreszeiten beobachten. Das kontemplative Zusammenspiel zwischen Kunst und Natur ist das zentrale Anliegen des 2020 gegründeten Skulpturenpark Schlossgut Schwante, der dem Werk Rickeys einen geeigneten Rahmen bietet. Ohne das Spiel, ohne den Anstoß, ohne das Wiegen, das Treiben und Rotieren, ohne die Bewegungsabläufe der Natur wären George Rickeys - wie er seine Werke selbst nannte - „nutzlose Maschinen“ buchstäblich das: nicht nutzbar. Doch durch den Antrieb der Natur, durch wehende Winde und wellendes Wasser in Schwante erwachen die Werke zu Leben.


George Rickey gilt als einer der Pioniere der kinetischen Kunst. Er studierte Kunstgeschichte und Malerei an der Oxford University und war von Konstruktivisten wie Naum Gabo und Antoine Pevsner beeinflusst. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er, abstrakte Skulpturen aus Metall zu schaffen, die sich durch natürliche Kräfte bewegen. Seine Werke zeichnen sich durch eine geometrische Einfachheit und eine technische Präzision aus, die einen starken Kontrast zu der zufälligen und spielerischen Bewegung seiner Formen bilden. Das Werk des US-Amerikaners ist in einer Vielzahl international renommierter und deutscher Sammlungen vertreten, darunter das MoMA New York, Museum of Fine Arts Boston, National Gallery of Art sowie das Hirshhorn Museum in Washington, D.C.

Zusätzliche Informationen
Die Ausstellung ist vom 3. Juni bis zum 15. Oktober 2023 geöffnet. Der Eintritt kostet  12 Euro für Erwachsene. Am 4. Juni wird gemeinsam mit allen Gästen das Eröffnungsfest gefeiert: mit Live-Musik, Restaurant und freiem Eintritt. Der Skulpturenpark Schlossgut Schwante ist ein lebendiger Ort für Kunst, Natur und Genuss.
Termine
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