Kaum ein anderes Thema löst so heftige Kontroversen und ambivalente Emotionen aus wie das Geschäft mit der Sexarbeit. Obwohl Sexarbeit in Deutschland legal ist, leben viele Sexarbeiterinnen immer noch in prekären Verhältnissen. Als verletzliche und gleichzeitig nahezu unsichtbare Gruppe der Gesellschaft werden sie aufgrund der in unserer Gesellschaft vorherrschenden Doppelmoral häufig zu einem diskriminierenden Doppelleben gezwungen.
In einem Kooperationsprojekt von Sexarbeiterinnen aus Berlin und Mitgliedern der Schauspieltruppe des Berliner Ensembles nimmt Lies Pauwels den Körper zum Ausgangspunkt für einen spielerischen Blick hinter die gesellschaftlichen Fassaden:
Was und wer darf gesehen werden? Wen und was verurteilen wir zur Unsichtbarkeit? Wie offen oder verdeckt gehen wir mit Einsamkeit, Verlangen und Fantasien von Macht und Hilflosigkeit um? Und was sagen unsere körperlichen Sehnsüchte über uns?
Zusätzliche Informationen
Ihr spielt es ja nur vor!
Kaum ein Thema löst so heftige Kontroversen, ambivalente Emotionen und mannigfache Projektionen aus wie das Geschäft mit Sexarbeit. Die Lebensrealitäten von Sexarbeiter:innen sind individuell sehr verschieden und obwohl ihre Arbeit in Deutschland legal ist, leben viele Sexarbeiter:innen nach wie vor in prekären Situationen. Was sie gemeinsam haben, ist die Zugehörigkeit zu einer vulnerablen und gleichzeitig nahezu unsichtbaren sozialen Gruppe, denn die Doppelmoral unserer Gesellschaft bedeutet für sie häufig ein diskriminierendes Doppelleben und es erfordert dementsprechenden Mut, sich zu outen. Lies Pauwels schaut spielerisch hinter unsere gesellschaftliche Fassade: Was und wer darf sichtbar sein und wer oder was wird in die Unsichtbarkeit verbannt? Wie offen bzw. versteckt gehen wir mit Einsamkeit um, mit Begehren, mit Macht- und Ohnmachtsfantasien und was erzählen unsere körperlichen Sehnsüchte über uns? Das Projekt der renommierten belgischen Regisseurin ist aus einer Zusammenarbeit von Sexarbeiter:innen aus Berlin und Schauspielerinnen des Berliner Ensembles entstanden und lädt ein zu einer Begegnung mit den Lebenswelten der Darsteller:innen. Die Inszenierung bringt widersprüchliche Welten miteinander ins Spiel, lotet die Gemeinsamkeiten von Schauspiel und Sexarbeit aus und hinterfragt gesellschaftliche Tabus. • Amely Joana Haag
Teilnehmende Künstler
Eine Stückentwicklung von Lies Pauwels (Autor/in)
Kathleen Morgeneyer
Josefin Platt
Philine Schmölzer
Mare D'Angosto Mare D'Angosto
Golden Gai
Ivy Grey Ivy Grey
Violet Black Violet Black
Lies Pauwels
Johanna Trudzinski
Dag Taeldeman
Lisi Estaras
Sebastian Scheinig
Amely Joana Haag