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EIN GESPRÄCH MIT YASSIN AL-HAJ SALEH

In Zeiten grundlegender Transformation, in denen „Monster“ herrschen und  gestürzt werden, in denen Völkermord grassiert, aber Diktaturen zusammenbrechen, stehen Intellektuelle vor einer entscheidenden Frage: Welche Maßnahmen sind erforderlich? Die Diskussion wird sich mit der Situation in Syrien befassen, wo die jüngsten Veränderungen und Herausforderungen eine zentrale Rolle spielen.


WAS KÖNNEN INTELLEKTUELLE IN ZEITEN GRUNDLEGENDER VERÄNDERUNGEN TUN?

Die jüngsten Ereignisse in Syrien werden ebenso thematisiert wie die Rolle Israels in der Region und die möglichen Beiträge der EU zur demokratischen Entwicklung Syriens. Das Gespräch wird von Hesham Moadami, einem ehemaligen BCB-Studenten, und Ahmad Mustafa geleitet.

ÜBER DIE REFERENTEN:

Yassin al-Haj Saleh ist der renommierteste syrische politische Autor und Dissident unserer Zeit. In seiner Jugend verbrachte er 16 Jahre, von 1980 bis 1996, in den Gefängnissen der syrischen Diktatur unter Hafez al-Assad. Nachdem Baschar al-Assad die Macht übernommen hatte, wurde er Journalist und Autor.
Ab 2011 begleitete, analysierte und erklärte er die Quellen des „Arabischen Frühlings“ in arabischen wie westlichen Medien und wurde zu einer zentralen Figur des demokratischen, menschenrechtsorientierten Widerstands in Syrien. Yassin al-Haj Saleh floh 2013 in die Türkei und kam 2017 nach Deutschland.
Seitdem hat er mehrere Bücher geschrieben: über Syrien und das Scheitern der Revolution, über Gefängnis und Folter, Gewalt und Völkermord, Abwesenheit und Verschwinden sowie über Kulturpolitik. Inzwischen schreibt er auch über die israelische Frage und die Dynamik der palästinensischen und arabischen (Fehl-)Darstellung in Deutschland.

Hesham Moadami, der 2021 sein Studium am BCB abgeschlossen hat, ist derzeit Koordinator für bürgerschaftliches Engagement und OSUN am BCB. Er arbeitete als Open-Source-Ermittler für die NGO Mnemonic und am Projekt „WhoWasInCommand“ mit dem Security Force Monitor der Columbia Law School. Als Jurastudent in Damaskus nahm er als Bürgerjournalist an der Revolution teil. Nach seiner Flucht nach Jordanien arbeitete er für die Shaam Relief Foundation und unterstützte andere Geflüchtete.

Ahmad Mustafa ist ein Student der „Humanities, the Arts, and Social Thought“ am Bard College Berlin. Er schreibt seine Abschlussarbeit über die Aktivitäten der syrischen Diaspora in Deutschland im Zusammenhang mit den Anforderungen für die Beschaffung eines deutschen Passes und der Macht der syrischen Botschaft über syrische Staatsbürger in Deutschland vor und nach dem 8. Dezember. In seiner Heimatstadt Raqqa war er Teil der Untergrundjournalistengruppe gegen ISIS, „Raqqa wird stillschweigend abgeschlachtet“ (2014/2015).


ÜBER BARD COLLEGE BERLIN

Das Bard College Berlin ist eine staatlich anerkannte, gemeinnützige Hochschule in Deutschland, die die Stärken der amerikanischen geisteswissenschaftlichen Ausbildung mit dem strengen Forschungsprofil einer deutschen Universität verbindet. Ihr einzigartiger Bildungsansatz legt den Schwerpunkt auf interdisziplinäre Studien, Seminare in kleinen Gruppen und individuelle akademische Beratung. Auf dem Campus mit Wohnheim im Pankower Stadtteil Niederschönhausen führen über 350 Studierende aus 70 Ländern einen intellektuellen Dialog über Fachgrenzen hinweg, unterstützt von einer erstklassigen Fakultät, die sich der Lehre verschrieben hat. Das Bard College Berlin ist sowohl in Deutschland als auch in den USA durch seine Zugehörigkeit zum Bard College Annandale staatlich und bundesstaatlich anerkannt und bietet drei BA-Studiengänge in den Geistes- und Sozialwissenschaften an.

Seit 2015 hat das Programm für internationale Bildung und sozialen Wandel (PIESC) des Bard College Berlin 90 Vierjahresstipendien an Studierende aus Krisen- oder Konfliktregionen vergeben, darunter 37 aus Syrien oder Palästina. Das Programm zielt darauf ab, eine neue Generation von Führungskräften – Politiker, Journalisten, Lehrer und Künstler – zu befähigen, auf lokaler und globaler Ebene wirkungsvolle Veränderungen voranzutreiben. Diese Stipendiaten machen derzeit 16 % der Studentenschaft des Bard College Berlin aus und stehen für das Engagement des Bard College Berlin, interkulturelles und interdisziplinäres kritisches Denken zu fördern, das dem Gemeinwohl in Deutschland und darüber hinaus dient.
Zusätzliche Informationen
Sprache: Englisch
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