Heilung

Das Publikum wird durch Weihrauch und Kehlgesang, urwüchsige Rhythmen, fantasievolle Gewänder, subtile elektronische Texturen, eine hypnotisierende Lichtshow, eine Armee von Kriegern und Feuerausbrüche in einen Rausch versetzt – eben ein Ritual. Heilung bezeichnet dies als "Amplified History", wenn sie mythische Erzählungen rund um isländische Lyrik, keltische und nordische Geschichte, Kämpfe und Versammlungen musikalisch umsetzen. Dabei verwenden sie neben elektronischer Klangerzeugung eine Vielzahl historischer Instrumente aus verschiedenen Kulturen und Zeiten, von archaischen Trommeln, Knochen und Hornrasseln bis hin zur indischen Ravanahattha.

Maria Franz singt in ätherischen Höhen, Kai Uwe Faust nutzt den Obertongesang, der an mongolische Musik erinnert, und Christopher Juul zwitschert, tschilpt und flüstert dazu. Die Texte variieren von heutigem Englisch oder Deutsch bis hin zu Gotisch, Latein, Altnordisch, Isländisch und noch früheren Wurzeln germanischer Sprachen.

In seiner Gesamtheit erschafft Heilung ein Gesamtkunstwerk, das weit über all die einzelnen Teile hinausreicht. Dabei bleiben sie bemerkenswert unideologisch: Die Hörerinnen sollen nach einer magischen, bisweilen turbulenten musikalischen Reise entspannt zurückgelassen werden. Als Heilung 2015 ihr erstes Album "Ofnir" veröffentlichten, konnten sie nicht ahnen, welchen Erfolg sie damit erzielen würden. Die spektakulären Liveshows, das überwältigende Kritikerlob und ein massiver Underground-Buzz haben zusammen mit dem begeisterten Publikum diese einzigartige Gruppe hochbegabter Musikerinnen auf ein enormes Niveau gehoben.

Im vergangenen Jahr erschien mit "Drif" (Versammlung) das dritte Studioalbum voller sehr alter, aber gut recherchierter Geschichten, die uns zurückführen an die Wiegen der Zivilisation. Im Sommer geht Heilung auf Tour und entführt in eine ganz eigene und sehr besondere Welt.