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11 Tipps für Berlinale-Filme zum Streamen

Berlinale@home: Holt euch das Filmfestival nach Hause

Berlinale
Roter Teppich vor dem Berlinale Palast i © KARSTEN THIELKER

Am 10. Februar 22 beginnen die 72. Internationalen Filmfestspiele. Um euch die Wartezeit auf die nächste Berlinale  ein wenig zu verkürzen, haben wir ein paar Filmtipps für euch zusammengestellt.

Wir haben ein paar Highlights aus den letzten Jahrgängen rausgesucht, die mittlerweile auf den verschiedenen Streaming-Diensten bereitstehen, so dass ihr sie bequem auf dem Sofa anschauen könnt und ein bisschen Berlinale-Flair nach Hause bekommt. 

Tipp 1: Ich bin Dein Mensch

James-Simon-Galerie
© © David Chipperfield Architects, Foto: Ute Zscharnt

Maria Schraders Komödie über die Beziehung zwischen einer Wissenschaftlerin und einem auf ihre Bedürfnisse programmierten Roboter begeisterte das Publikum bei der Sommer-Berlinale. Die Jury der Berlianle zeichnete Maren Eggert für ihre Leistung mit einem Silbernen Bären aus. Und danach räumte Ich bin Dein Mensch gleich vier Lolas beim Deutschen Filmpreis ab.

Tipp 2: The Mauritanian

Freiluftkinos
© visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Der Film The Mauritanian (Der Mauretanier) eröffnete die Sommer-Berlinale, so war es für viele der erste Film auf einer großen Leinwand nach langer Zeit und ein emotionaler Moment, als der Berlinale-Jingle erklang und es endlich losging. Der Thriller um einen Häftling in Guantanomo beruht auf wahren Ereignissen und mit Jodie Foster und Benedict Cumberbatch prominent besetzt.

Tipp 3: Systemsprenger  

im Kino
Im Kino © Getty Images, Foto: Hero Images

Der deutsche Wettbewerbsfilm Systemsprenger hat 2019 Kritik und Publikum begeistert. Helena Zengel erhielt für ihre unglaubliche schauspielerische tour de force als unbändiges Mädchen Benni den Silbernen Bären. Mittlerweile hat sie schon ihre Hollywoodkarriere an der Seite von Tom Hanks in dem Western News from the World begonnen, der ebenfalls zum Streamen bereitsteht. 

Tipp 4: Never Rarely Sometimes Always  

Berlinale: Roter Teppich
Auf dem roten Teppich © KARSTEN THIELKER
Internationale Filmfestspiele Berlin

Das leise Drama war 2020 eine der großen Entdeckungen im Festival. Der Film über die noch minderjährige Autumn, die mit ihrer Cousine zur Abtreibung nach New York fährt, ist ein kleines Meisterwerk. Es erzählt ohne große Worte von Einsamkeit inmitten der Erwachsenen,  von Ausgeliefertsein und schweren Entscheidungen, aber von auch von Frauenfreundschaft und Solidarität. 

Tipp 5: Exil

Kinoreihe
© Getty Images, Bild: Maksicfoto

Mišel Matičević brilliert als Pharmaingenieur mit Wurzeln im Kosovo, der sich von seinen Kollegen gemobbt fühlt. Ist es Ausländerfeindlichkeit oder persönliche Attacke? Oder bildet er sich das alles nur ein? Der beeindruckende Film gibt keine einfachen Antworten, sondern ist das Psychogramm eines Mannes, der sich immer draußen, nie zugehörig fühlen kann und der nicht mehr aus seinem Gedankengefängnis entkommen kann. 

Tipp 6: Undine

Kino International
Kino International © visitBerlin, Foto: Angela Kröll

„Ich muss dich töten, wenn Du mich verlässt.“ In dem gefeierten Wettbewerbsbeitrag von Christian Petzold von 2020 lebt der Wassergeist Undine als Historikerin und Stadtführerin in Berlin und kann doch ihrem Fluch nicht entkommen. Realität und Romantik, Alltag und Märchen vermischen sich immer mehr. Zugleich ist Undine auch ein Berlin-Film, so erzählt er von der Stadtgeschichte und dem heutigen Berlin. Für ihre Darbietung gewann Paula Beer den Silbernen Bären als beste Schauspielerin. 

Tipp 7: Berlin Alexanderplatz  

Sonnenuntergang am Alexanderplatz, U-Bahn
Sonnenuntergang am Alexanderplatz © Getty Images, Foto: fhm

Ein weiterer deutscher Beitrag aus dem letzten Wettbewerb, der im Sommer erfolgreich in den Kinos lief, ist dieses neue Version von Berlin Alexanderplatz. Franz – nun Francis –  Bieberkopf ist hier ein Geflüchteter in Berlin, der versucht, ein guter Mensch zu bleiben und doch immer tiefer im Sumpf von Drogenhandel und kriminellen Machenschaften versinkt. Der mitreißende Film gewann gleich fünf Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis. 

Tipp 8: The Assistant  

Kinoreihe
© Getty Images, Bild: Maksicfoto

Der Film zur #metoo-Debatte und dem Weinstein-Skandal. Die junge ehrgeizige Jane ist Assistentin bei einem Filmmogul. Es herrscht ein Klima der Angst und Unterdrückung, in der alle in der Firma die sexuellen Übergriffe des Chefs decken. Regisseurin Kitty Green gelingt es, mit eher beiläufigen Dialogen und angedeuteten Szenen das vergiftete Firmenklima zu zeigen. So schafft sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte, sondern auch einen ausgezeichneten Film mit intensiven Szenen, der lange nachhallt.

Tipp 9: Mignonnes  

Kino Zoo Palast in Berlin, beleuchteter Saal
Kino Zoopalast in Berlin, Saal © Zoo Palast, Foto: Jan Bitter

Der französische Film Mignonnes, der bei den Kinderfilmen lief, sorgte bei seiner Veröffentlichung auf Netflix in den USA für einen Skandal, denn viele vermuteten aufgrund des freizügigen Netflix-Posters gleich eine pornografische Darstellung von Kindern. Dabei ist der Film eigentlich eine Coming of Age-Geschichte eines Mädchens, das zwischen den strengen traditionellen Werten seiner Familie und hypersexualisierten Frauenbildern in der Gesellschaft seinen eigenen Weg finden muss. Aber macht euch am besten euer eigenes Bild. 

Tipp 10: Sune - Best Man

Die erleuchtete Haus der Kulturen der Welt als Spielstätte bei der Berlinale
Die Berlinale im Haus der Kulturen der Welt © KARSTEN THIELKER

Viel Spaß hatte das Publikum letztes Jahr bei dem schwedischen Kinderfilm Sune – Best Man, der Groß und Klein gleichermaßen begeisterte. In der Fortsetzung von Sune vs Sune trifft Sune auf sein zukünftiges Ich, das ihn von einem großen Fehler bewahren will, und gerät in immer aussichtslosere Situationen. Wie auch der Vorgänger ist Sune – Best Man ein rasanter Spaß voller skurriler Einfälle. 

Tipp 11: Testről és lélekről (Körper und Seele)

Filmfestival Berlinale in Berlin
Filmfestival Berlinale

Ein ganz besonderer Liebesfilm ist der letzte Tipp. 2017 gewann der ungarische Film Testről és lélekről der Regisseurin Ildikó Enyedi den Goldenen Bären und später auch eine Oscarnominierung als bester internationaler Film.  

Das stille Melodrama ist auf spröde Weise romantisch, es ist in kalte Farben gehüllt und doch schlägt in ihm ein warmes Herz. Zwei Außenseiter, die auf einem Schlachthof arbeiten, treffen sich in ihren Träumen als Hirsch und Hirschkuh und verlieben sich ineinander. 

Noch mehr Artikel zur Berlinale und Berlin-Filmen findet ihr im visitBerlin-Blog.  

Kristin Buller

Kristin

lächelt nur auf Fotos nicht. Ganz fröhlich ist sie im Berliner Kulturleben unterwegs und schreibt über die Großstadt vor und hinter den Kulissen. Zum Studium der Literaturwissenschaften kam sie - pünktlich zum Mauerfall - nach Berlin und ist dort geblieben. Ihre liebste Jahreszeit ist die Berlinale, dann sieht sie 10 Tage lang Filme und erzählt davon im Blog. Alle Beiträge