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1. Tag auf der Berlinale 2024

Das Festival hat begonnen

Berlinale: Fotografen am roten Teppich
Fotografen am roten Teppich der Berlinale © KARSTEN THIELKER

Es ist soweit: Heute ist der erste Berlinaletag nach der gestrigen Eröffnungsgala im Berlinale Palast. Nun sitzen wir nun alle zusammen im Kino und hoffen auf zehn Tage voller großartiger Filme und ein unbeschwertes Gemeinschaftsgefühl, das Gefühl zusammen einen Flm zu sehen, mitzufiebern, zu lachen, zu weinen und von packenden Geschichten davongetragen zu werden.

Viel Spaß auf dem Festival! 

Die Eröffnungsgala

Berlinale
Vor dem Berlinale Palast © KARSTEN THIELKER

Endlich wieder ein roter Teppich, eine festliche Gala voller bewegender Momente, Stars und Fans, eifriges Treiben, volle Pressekonferenzen   ... der erste Festivaltag hat schon die Erwartungen erfüllt, die sich an das Filmfest richten 

Am Abend verwandelte sich der Potsdamer Platz in einen magischen Ort, als die Lichter um den roten Teppich erstrahlten. Deutsche und internationale Stars wie Jurypräsidentin Lupita Nyong’o, Cillian Murphy, Matt Damon, Christiane Paul, Jannis Niewöhner, Martina Gedeck und viele mehr schritten über den roten Teppich und sonnten sich im Blitzlichtgewitter. 

Schon tagsüber hatte es den ersten Auflauf am Hyatt gegeben, als die Crew vom Eröffnungsfilm Small things like these, darunter Hauptdarsteller Cillian Murphy, Produzent Matt Damon und Emily Watson, zur Pressekonferenz kam.

Der Eröffnungsfilm "Small things like these"

Schuld und Trauer, Mut und Großherzigkeit - darum kreist der Eröffnungsfilm Small things like these. In den Tagem kurz vor Weihnachten macht der schweigsame Kohlenhändler eine Entdeckung, die ihn vor eine einschneidende Entscheidung stellt. Die kleine irische Stadt ist in den 1980ern Jahren beherrscht von den Nonnen, welche auch die Schule leiten und die moralische Institution der Gemeinde sind - und die wie so viele andere irische Kloster auch ledige und schwangere Frauen aufnehmen, sie zur Arbeit zwangsverpflichten und sie bitterlich drangsalieren. 

Das Elend der jungen Mädchen, das bis in die 1990er Jahre andauerte, ist bis heute ein nachhallendes Trauma in der irischen Geschichte, aufgearbeitet in Filmen wie The Magdalene Sisters und Philomena. Hier jedoch liegt der Fokus auf einem Außenstehenden, der die hoffnungslose Situation eines der Mädchen mitbekommt und vor die Frage gestellt wird, ob er eingreifen und damit aber seine eigene Existenz und die Zukunft seiner Töchter riskieren soll. 

Cillian Murphy brilliert in der Rolle eines Mannes, der sich mit den Erinnerungen an seine eigene Kindheit quält und der um die entscheidende Bedeutung einer großherzigen Geste weiß. Und die immer wunderbare Emily Watson ist einer der wichtigsten Szenen des Filmes als Mutter Oberin von so unheimlicher Bösartigkeit, dass sie jede gruselige Horrorfilm-Nonne in den Schatten stellt. 

Auf jeden Fall ist Small things like these ein würdiger Eröffnungsfilm für eine Berlinale mit hoffentlich noch vielen so großartigen Werken. 

Ausblick auf den Festival-Freitag

Heute startet der Wettbewerb mit drei vielversprechend klingenden Beiträgen: La Cocina mit Rooney Mara, A different Man mit Marvel-Star Sebastian Stan und der iranische Beitrag Keyke mahboobe man gehen als erste ins Rennen um die begehrten Bären.

Auch die anderen Sektionen beginnen mit einem vollen Programm. Das Panorama hat am Donnerstag zur Eröffnung den Film Crossing über eine Lehrerin, die sich auf der Suche nach ihrer Nichte in Istanbul selbst entdeckt, gezeigt. Heute läuft unter anderem Janet Planet über eine Mutter-Tochter-Beziehung mit Julianne Nicholson, die bereits in dem herausragenden Berlinale-Film Monos mitspielte. 

Mit Spannung erwartet wird auch der neue Film von Kult-Regisseur Abel Ferrara im Kino International, der zusammen mit der Musik und der Stimme von Patti Smith einen Blick auf die Menschen im Ukraine-Krieg wirft. 

Die Sektion Generation14plus, die in das Haus der Kulturen der Welt zurück gekehrt ist, startet mit Last Swim über den einen alles entscheidendem Tag im Leben einer jungen Londonerin mit iranischen Wurzeln. Und zuvor heißt es Sieger sein, dem deutschen Eröffnungsfilm bei Generation Kplus

Es verspricht also ein bunter Strauß an Themen, an Emotionen und Stilrichtungen zu werden.

Wir dürfen gespannt sein, was der erste Tag uns bringt.

Kristin Buller

Kristin

lächelt nur auf Fotos nicht. Ganz fröhlich ist sie im Berliner Kulturleben unterwegs und schreibt über die Großstadt vor und hinter den Kulissen. Zum Studium der Literaturwissenschaften kam sie - pünktlich zum Mauerfall - nach Berlin und ist dort geblieben. Ihre liebste Jahreszeit ist die Berlinale, dann sieht sie 10 Tage lang Filme und erzählt davon im Blog. Alle Beiträge