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Museum für Kommunikation in Berlin
Museum für Kommunikation bei Nacht © Museum für Kommunikation, Foto: Michael Erhart

Museum für Kommunikation Berlin

Faustkeil und Roboter unter einem Dach

Vom Rauchzeichen bis zum iPhone: Erleben Sie im Museum für Kommunikation in Berlin die Vergangenheit und die Zukunft der Kommunikationsgesellschaft.

Was ist Kommunikation und wie beeinflusst sie unser Leben? Antworten auf diese spannenden Fragen gibt das Museum für Kommunikation in Berlin, auch ältestes Postmuseum der Welt. Im Fokus steht der komplexe Wandel der Informationsgesellschaft. Die verschiedenen Exponate – vom Faustkeil über das Smartphone bis hin zum interaktiven Roboter – machen diese Entwicklung lebendig und greifbar.

Kommunikation zum Ausprobieren im „Postkolosseum“

Das Museum für Kommunikation ist Teil der Museumsstiftung Post und Telekommunikation. Sein Vorgänger ist das Reichspostmuseum. Kaiser Wilhelm I. eröffnet 1874 das Gebäude, in dem eine Sammlung zur Geschichte des Postwesens ihren Platz findet. 1895 stellt der Bildhauer Ernst Wenck eine Skulptur von Giganten, die die Erdkugel umfassen, fertig. Sie symbolisiert die Bedeutung der Post für die Menschheit und steht seitdem auf dem Dach des Gebäudes. Die Berliner nennen das Museum mit dem Giganten wegen seiner imposanten Erscheinung scherzhaft das „Postkolosseum“. Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs zerstören große Teile der Räumlichkeiten. Die DDR-Regierung beginnt jedoch mit dem Wiederaufbau bereits in den 1950er-Jahren. Dabei legt sie auf eine originalgetreue Rekonstruktion besonderen Wert. Eine moderne Sanierung plus Erweiterung beginnt im Rahmen des Denkmalschutzes in den 1990er-Jahren. Im März 2000 schließlich eröffnet das Haus unter dem Namen Museum der Kommunikation. Das Wahrzeichen der Giganten thront nun als originalgetreue Nachbildung wieder auf dem Dach.

Ziel des neuen Ausstellungskonzeptes ist es, die Entwicklung der Kommunikation aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten und aktiv erlebbar zu machen. Das Anliegen zeigt sich schon von außen, wo Geschichte mit aktuellen Trends verbunden wird: Über die historische Fassade läuft ein Neon-Schriftzug, während Sie gleichzeitig eine Klangcollage aus Alltagsgeräuschen, Musik und Sprache hören. Wenn Sie das Gebäude betreten, versetzt Sie der weite Lichthof in das kaiserliche Berlin zurück.

Zurück in die Zukunft

Doch dann gelangen Sie prompt zurück in die Zukunft: So begrüßen Sie sprechende Roboter, die Sie direkt in die Ausstellung schicken. Kinder gehen mit der Museumsroboterin MR4 und ihrem digitalen Haustier Katzomat auf Museumsralley. Mittels Augmented Reality erkunden sie dabei gleich auch noch die Dauerausstellung

In der Kommunikationsgalerie sehen Sie auf verschiedenen Stationen Rauchzeichen und experimentieren mit Nachrichtenübertragungswegen via Kabel oder Dosentelefon. Im Green-Screen-Studio des Future Labs werden Sie selber zum Regisseur und bearbeiten digitale Video-Clips. Hier, wo 1935 die Nationalsozialisten öffentlichkeitswirksam die erste Fernsehsendung übertragen, laden Sie Ihre Filme auf YouTube hoch. Im ersten Obergeschoss gibt es spezielle Themensäle für die Schwerpunkte Post und Schreibkultur sowie Fernsehen und Radio. Die dortige Briefmarkensammlung ist übrigens weltweit einzigartig. Auch die Schatzkammer im Kellergewölbe hält, was sie verspricht: In mystisch-futuristischem Design werden die außergewöhnlichsten Objekte der Sammlung im Halbdunkel präsentiert: Der „Kosmos-Stempel“, der mit Astronauten ins All und zurück gereist ist, das weltweit erste Telefon und die berühmte Blaue Mauritius.

Besonderheiten des Kommunikationsmuseums

  • Schatzkammer mit Blauer Mauritius und „Kosmos-Stempel“
  • Future Lab: Fernsehstudio zum Ausprobieren
  • Rohrpostanlage zum Verschicken von Nachrichten
  • Dosentelefon und interaktive Experimente
  • Sammlung historischer Poststempel mit über 60.000 Exponaten

Sehenswertes in der Umgebung

Am nahegelegenen Potsdamer Platz finden Sie ein Pendant zum Museum der Kommunikation: Das Museum für Film und Fernsehen. Plakate, Kostüme und Bilder zur Filmgeschichte sind nur einige Highlights der Ausstellung. Liebhaber zeitgenössischer Kunst können von hier aus einen Rundgang zu mehreren Adressen unternehmen: Los geht es in der Galerie Son in der Mauerstraße. Sie befindet sich circa 15 Minuten zu Fuß entfernt, auf der gegenüberliegenden Seite vom Potsdamer Platz. Sie stellt insbesondere Künstler aus Nord- und Südkorea sowie Deutschland aus. Dabei setzt sie sich bewusst für einen Dialog zwischen Asien und Europa ein. In direkter Nachbarschaft lohnt sich ein Spaziergang durch das Regierungsviertel mit einem Zwischenstopp im Bundestag. In den Räumlichkeiten der Parlamentsgebäude sehen Sie Ausstellungen zeitgenössischer Künstler – sowie auch Kunst am Bau. Über 111 dieser Objekte gehören zur Kunstsammlung des Deutschen Bundestages. Die Berlinische Galerie an der Schnittstelle zwischen Mitte und Kreuzberg legt ihren Fokus auf moderne und zeitgenössische Kunst.

Am Abend lohnt sich ein Besuch der Mendelssohn-Remise, der früheren Remise der Bankiersfamilie Mendelssohn. In den Räumen unweit des Gendarmenmarktes finden regelmäßig Konzerte und Lesungen statt. Die ständige Kunstsammlung enthält Werke aus dem Privatbesitz der Mäzenatenfamilie Mendelssohn, zu deren berühmten Mitgliedern Moses Mendelssohn und Felix Mendelssohn Bartholdy gehören.

Praktische Tipps von visitBerlin rund um Ihren Besuch

Das Museum für Kommunikation befindet sich nahe der U-Bahnhöfe Mohrenstraße und Stadtmitte, die von der U-Bahn-Linie 2 bedient werden. Autofahrer parken am besten auf dem Parkplatz in der Wilhelmstraße oder in der Parkgarage der Mall of Berlin. Als Besitzer einer Berlin Welcome Card profitieren Sie von 50% Rabatt auf den Ticketpreis. Inhaber des Museumspasses Berlin erhalten kostenlosen Eintritt. Regelmäßig finden öffentliche Führungen statt, individuelle Touren sind nach Absprache möglich.

Für Familien mit Kindern und Schulklassen bietet das Museum ein abwechslungsreiches Programm mit Erlebnisführungen. Jeden Sonntag können die Kleinen außerdem unter Anleitung von Museumspädagogen mit alter und neuer Technik experimentieren. Während der Schulferien werden in speziellen Workshops Roboterhelme oder 3D-Brillen gebastelt. Für Geburtstagsgäste lässt sich das Museum für Kommunikation ebenfalls einiges einfallen: Zum Beispiel können kleine Entdecker nach verschlüsselten Botschaften suchen oder mit Museumstechnik auf Schnitzeljagd gehen.

 

Öffnungszeiten (Zusatzinfos)

Dienstag 9 – 20 Uhr
Mittwoch – Freitag 9 – 17 Uhr

Samstag, Sonntag, Feiertag 10- 18 Uhr